Geschichte
Schon vor mehr als 2000 Jahren wurde in Battenberg Bergbau betrieben. Der zu Battenberg gehörende Eisenberg war bereits in der Mittellatènezeit (etwa 250 – 150 v. Chr.) von Kelten besiedelt. Sie stellten Gebrauchsgegenstände aus Metall her. Das hierfür notwendige Erz gewannen sie im Tagebau.
Das erste vorliegende schriftliche Dokument des Battenberger Bergbaus liegt aus dem Jahre 1517 vor. Benedikt Erkel wurde das Recht zur Erzsuche im Raum Battenberg verliehen.
Ein weiteres Gesuch um Bergfreiheit für Erzgruben in Holzhausen (Eder) und Battenberg reichte der Rentmeister Hans Grebe 1538 ein.
Eine Akte aus dem Jahre 1628 bekundet, dass die Bergwerke zu Gladenbach, Achenbach und Battenberg belehnt wurden.
Umfangreiche Nachrichten liegen aus dem Jahr 1748 vor. Das Bergamt befand sich zu jener Zeit in Breidenbach bei Biedenkopf. Der dort beschäftigte Schichtmeister Bruch bereiste die zugehörigen sich im Betrieb befindenden Bergwerke und legte die dort angetroffenen Verhältnisse in einem Bericht nieder. Im engeren Umfeld von Battenberg gab es an der Südseite des Burgbergs einen Stollen am Fahrweg nach Reddighausen. Dieser Stollen wurde im Zuge von Straßenbauarbeiten Ende des letzten Jahrhunderts zugeschüttet. Ein weiterer Stollen wurde auf der Ostseite des Burgbergs in der Nähe der Ederbetrieben. Dieser Stollen ist noch heute sichtbar.
1830 plante Johannes Heinrich Reitz ein Pochwerk hinter dem Burgberg, um Erz von taubem Gestein zu trennen. Wir erfahren jedoch, dass das Pochwerk bis 1836 aus wirtschaftlichen Gründen nicht gebaut worden war und der Plan verworfen wurde.
1839 bekamen Daniel Reitz (der Sohn von Johannes Heinrich Reitz) und Christian Frank die Genehmigung, an der Südwestseite des Burgbergs Bergbau zu betreiben. Dieser Stollen ist sehr gut erhalten. Er wurde in den letzten Jahren auf eine Länge von etwa 130 m wieder freigelegt.
1844 erhielt der Hofgerichtsadvokat Rosenberg zu Gießen die Belehnung für den gesamten Burgberg. Dokumentiert ist, dass im September und Oktober 1845 monatlich etwa 9.000 Pfund braunsteinhaltiges Erz geschürft wurden.
1853 begann der Kaufmann Benedikt Blumenthal, einen Stollen in den Burgberg zu treiben, um an einen Schacht zu gelangen, den die Gewerkschaft Rosenberg & Cie. wegen „böser Wetter“ verlassen musste.
1893 wurde in Siegen die „Gewerkschaft Burgberg“ gegründet. Sie hatten am gleichen Tag von den Erben Blumenthals die Bergbaurechte im Bereich des Burgbergs erworben und nahmen den Grubenbetrieb in dem Stollen noch einmal auf. Jetzt wurde auch Dynamit bei den Arbeiten eingesetzt.
Nach wechselnden Besitzverhältnissen wurde das Bergwerk im Jahre 1910 ein letzes Mal verkauft. Bergbau wurde danach scheinbar nicht mehr betrieben.
Im zweiten Weltkrieg dienten die Stollen des Burgbergs zu Luftschutzzwecken.
Im Jahre 1975 wurden Mundlöcher der Burgbergstollen unter der Leitung des Bergingenieurs Walther Tiemeyer geöffnet. Ziel war der Betrieb eines Besucherbergwerks, was jedoch letztendlich nicht erreicht wurde.
1998 begannen Mitglieder des Heimat- und Kulturvereins Battenberg mit umfangreichen Freilegungsarbeiten in den Stollen. Der Stollen, den Benedikt Blumenthal 1853 anlegte, wurde freigelegt. Im Jahr 2000 konnte das Besucherbergwerk Burgbergstollen feierlich eröffnet werden. Mehr als 11.000 Besucher haben seither die Gelegenheit genutzt, in Battenberg die Welt unter Tage zu erkunden.
Weitere Informationen zur Geschichte des Bergbaus in Battenberg finden Sie in der Rubrik Literatur.